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Prüfungen
Das Wesen des Tollers
Der Toller ist ein temperamentvoller, sehr motivierter, aktiver und ausdauernder Hund mit ausgeprägtem Apportier- und Spieltrieb.
Sie benötigen neben der körperlichen Auslastung unbedingt auch geistige Förderung in Form einer gezielten Beschäftigung, um ausgeglichen, glücklich und zufrieden zu sein.
Der direkte Anschluss an sein menschliches Rudel als "Familienmitglied" ist für einen Toller unverzichtbar.
Er ist neugierig, sehr aufmerksam und möchte am liebsten immer dabei sein!
Zwingerhaltung kommt daher für den Toller absolut nicht in Frage!
Bei der Arbeit ist ein Toller immer aktiv, schnell und begeistert dabei, im Hause dagegen ist er ruhig und unauffällig, sofern er artgerecht ausgelastet wird.
Als ursprünglich für die Wasserjagd gezüchteter Hund liebt der Toller das Wasser sehr und wird es bei jeder Gelegenheit gerne zum Schwimmen und Plantschen aufsuchen!
Toller sind robuste und unempfindliche Hunde, die auf jeden Fall täglich und bei jedem Wetter ausgedehnt spazieren gehen möchten. Egal ob Schnee, Nieselregen oder Matschwetter!
Die meisten Toller begleiten ihre Besitzer auch gerne beim Joggen, Radfahren, Inline-Skaten oder Wandern. Diese Aktivitäten darf der Toller jedoch erst, wie jeder andere Hund auch, ausüben, wenn er komplett ausgewachsen ist und seine Gelenke ausgereift sind.
Ein Toller ist sehr feinfühlig und sensibel. Grobheit und schlechte Behandlung versteht er nicht. Die Ausbildungs- und Erziehungsmethoden sollten daher unbedingt mit der Rasse harmonieren, entsprechend abgestimmt sein und schon im Vorfeld gut durchdacht sein! Lauter Tonfall, Härte und Strafen passen nicht in die Zusammenarbeit mit dem aufmerksamen Toller, der ohnehin gerne immer das Richtige tun möchte, und der einfach verstehen möchte, was man von ihm wünscht.
Da der Toller üblicherweise sowieso sehr motiviert und glücklich ist, wenn er mit seinem Hundeführer etwas tun darf, sind Strenge und Unfreundlichkeit gar nicht notwendig. Leise, freundliche Methoden im Sinne der "positiven Bestärkung" sind für den Toller optimal geeignet. Der Toller benötigt eine konsequente und souveräne Führung, eine klare Linie. Dies ist die Basis für eine harmonische und funktionierende Partnerschaft zwischen Mensch und Hund.
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass der Toller sich auch grade beim Clickertraining als sehr talentiert, begeistert und schlau erweist.
Um aus seinem Toller einen adäquaten Partner und Sporthund zu machen, sollte man bei der Ausbildung unbedingt mit Bedacht und Feingefühl vorgehen, damit aus dem begeisterungsfähigen Toller nicht schnell ein überdrehtes Nervenbündel wird.
Man muss hier den gesunden Mittelweg finden. Auf der einen Seite braucht der Toller eine gezielte Aufgabe, wo er mit seiner Motivation arbeiten kann und Spaß haben darf.
Und auf der anderen Seite muss er gezielt lernen herunterzufahren und zur Ruhe zu kommen. Stupides Bällchen werfen reicht nicht aus!
Wer mit seinem Toller erfolgreich Dummyarbeit betreiben möchte, sollte unbedingt von Anfang an auf Steadiness (Standruhe) achten. In der Ausbildung sollte ganz viel Wert auf ruhiges Verhalten gelegt werden.
Der Toller neigt leider mehr als andere Retrieverrassen zum Fiepen, wenn Sie aufgeregt sind und anderen Hunden bei der Arbeit zusehen müssen.
Aufgrund seiner Intelligenz und Arbeitsfreude ist der Toller als reiner "Familienbegleithund" ohne irgendeine Aufgabe unterfordert und wird sich in diesem Falle eine eigene Beschäftigung suchen. Diese ist dann oft nicht im Sinne des Besitzers!
Für Hundeführer, die sich einen aktiven Teampartner für den Hundesport, die Niederwildjagd, die Rettungshundearbeit oder andere gemeinsame Aufgaben suchen, ist der vielseitige, jederzeit zur Zusammenarbeit bereite Toller eine wunderbar geeignete Rasse, die ganz viel Freude bereitet und einfach nur Spaß macht!
Die meisten Toller sind keine typischen Kuschelhunde.
Kuscheln und Körperkontakt lassen sie in der Regel zu, wenn sie müde sind und sich ausruhen, dann schmusen sie auch gerne mit ihren Bezugspersonen.
Als Kuschelpartner für Kinder ist der Toller jedoch nicht geeignet, da ihm an permanenter körperlicher Nähe nichts liegt – ABER Ausnahmen bestätigen aber auch hier die Regel.
Grundsätzlich sind die meisten Toller nicht erpicht darauf, von Fremden angefasst zu werden. Sie akzeptieren es, jedoch wird schon nach kurzer Zeit eine Alternativhandlung angeboten: Meist das Herantragen eines Gegenstandes zum spielen oder werfen.
Hier unterscheiden sich die Toller ganz klar von Labbi und Golden, was man auch immer wieder schön in unserem Rudel beobachten kann.